10. Juni 2014

Die Zeiten von Indiana Jones sind vorbei

Der Besuch der Pyramiden von Gizeh war eines des surrealsten Erlebnisse in Ägypten. Bilder in Reiseführern vermitteln stets den Eindruck, endlose Wüste erstrecke sich rund um die Sphinx. Weit gefehlt: Die Pyramiden stehen quasi mitten in Kairo. Und wenn die Ägypter nicht bald anfangen zu verstehen, welchen Schatz ihre Stadt hier birgt, werden die Pyramiden in einigen Jahren wohl von illegalen Häusern verschluckt. Nur eine kleine Mauer schützt die Jahrtausende alten Bauwerke noch vor den Ausläufern der modernen Zivilisation. Kaum ein Teil Kairos ist so zugewuchert von strukturlosen, unfertigen, chaotischen Wohnhäusern.

 

Mittlerweile bildet sich eine sehr aktive Gruppe von Ägyptern, die ein Umdenken in der ägyptischen Bevölkerung erreichen wollen. Immer wieder haben sie mir gesagt, dass man den Menschen keinen Vorwurf machen könne. Wie sollen sie den Wert ihrer Altertümer verstehen, wenn sie quasi über Jahrzehnte ausgeschlossen wurden? Eine kleine Elite hat in den Jahren unter Mubarak und den Wirren der Revolution viel Geld mit den Altertümern verdient. Entweder durch Schmuggel oder durch die Vergabe von Grabungslizenzen an ausländische Forscherteams. Das wissen alle, es nachzuweisen ist schwierig. Das schönste Zitat der ägyptischen Archäologin Monica Hanna war: "Menschen aus dem Westen denken immer noch, sie könnten nach Ägypten kommen und Indiana Jones spielen. Doch diese Zeiten sind vorbei!"

8. Juni 2014

Al Sisi ist Präsident - nun auch offiziell

4. Juni 2014

Amtseinführung des neuen Präsidenten Al Sisi

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© Elisabeth Lehmann